Oase im Herbst
«Irgendwie anders» - dieses Thema begleitete die 14 Personen, die sich morgens um 5.30 Uhr vor der Pfarrkirche zum Morgenspaziergang trafen. Der Himmel war etwas bewölkt und somit der Tag noch dunkel.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg; durch stille Quartiere und am Altersheim Fläckematte vorbei. Bei der ersten Station beim Bänkli oberhalb Hermolingen war von der Sonne noch nichts zu sehen, dafür begleitete uns ein heller Vollmond. Mit der Geschichte von Irgendwie Anders und dem Etwas stiegen wir ins Thema ein. Die Erkenntnis der beiden Figuren «Ich bin genau wie du! Du bist irgendwie anders – und ich auch!» traf den Nagel auf den Kopf.
In eigene Gedanken versunken marschierten wir Richtung Picknickplatz beim Buzibach. Hier hörten wir ein paar Gedanken über Vorurteile und wie wir mit ihnen umgehen könnten. Nicht immer einfach, aber das Bewusstsein über die eigenen Vorurteile ist schon ein erster wichtiger Schritt. Ein Gebet rundete diese Station ab.
Langsam erwachte der Tag - im folgenden Waldabschnitt war es jedoch immer noch dunkel. Beim Wald-Kindergarten hörten wir zum Thema Vergleichen die Geschichte eines Königs und seinem Garten. Jede und jeder hat seine Talente, Stärken und Aufgaben. Aber sind wir damit auch zufrieden? Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard hat es einmal so formuliert: „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“
Beim Verlassen des Waldes begrüsste uns helleres Morgenlicht und wir konnten wahrnehmen, dass Rothenburg erwacht. Bei der zweitletzten Station im Quartier Fläckehof hörten wir ein paar passende Lebensweisheiten und spazierten dann wieder Richtung Kirche.
Hier brachte uns das Gebet «Noahs Arche» zum Schmunzeln und rundete den Morgen ab. Das anschliessenden Zmorge im Oeki mit dem noch warmen Brot genossen alle sichtlich und gingen gestärkt an Leib und Seele in den Tag.
Text: Monika Wigger / Fotos: Roswitha Köchli